Asien
Sep 17

Jordanien Blog - Eine Reise in eine vergessene Zeit

Nico Hintz
Jordanien Blog - Eine Reise in eine vergessene Zeit

Jordanien - Eine Reise in eine vergessene Zeit

Jordanien. Ein Land voller magischer Geschichten, wo biblische Schauplätze und vergessene Handelsstädte auf weite Wüsten mit dramatischen Bergen und Wadis (Canyons) treffen – gefolgt von dem tiefsten Punkt der Erde. In diesem Reiseblog laden wir dich ein, die verborgenen Facetten Jordaniens zu entdecken, abseits ausgetretener Pfade und touristischer Klischees. Tauche mit uns ein in die mystische Atmosphäre von Petra, wo die antiken Ruinen aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Erkunde die endlosen Weiten der Wüste Wadi Rum, wo der Sand die Stille der Jahrhunderte bewahrt. Genieße die Gastfreundschaft der Einheimischen, die ihre Kultur stolz mit Besuchern teilen. Begleite uns auf dieser unvergesslichen Reise, während wir die zeitlose Magie dieses faszinierenden Landes enthüllen und die reiche Vielfalt Jordaniens in all ihrer Pracht vorstellen.

Wichtige Facts vor deiner Reise

Dauer

Wir empfehlen, dass du dir für eine Reise nach Jordanien mindestens 7 Tage Zeit nimmst. Wie so oft gilt auch in Jordanien mehr Tage sind besser.

Anreise

Wir sind von Hamburg über Istanbul nach Amman geflogen, was der internationale Flughafen in Jordanien ist. Dabei können wir die vielen Flügen nach Amman mit Turkish Airlines empfehlen, die einen super Service geboten haben. Unsere Flüge suchen wir meistens über Skyscanner doch in diesem Fall war Booking, die mit Abstand günstigste Option. Generell empfehlen wir für dieses Abenteuer sich direkt bei der Anreise ein Mietauto beim Airport zu buchen. Jordanien auf eigene Faust mit dem Mietauto zu bereisen gehörte nämlich selbst zu einen unserer Highlights.

Sicherheit

Wie sicher ist Jordanien? Dies war die mit Abstand häufigste Frage vor unserer Reise in den nahen Osten. Dies ist auch berechtigterweise eine sehr valide Frage, da wir im November 2023 geflogen sind, wo die Ausschreitungen zwischen Gaza und Israel extrem hoch waren. Viele Menschen denken seit jeher an Krieg und Terrorismus, wenn sie an den Nahen Osten denken. Auf unserer Reise in Jordanien bemerkten wir außer Kontrollpunkten, die uns jederzeit sofort durchgewunken haben, keine Probleme. Seit Jahren herrscht Frieden in Jordanien, wenn es Unruhen gibt, dann tut Jordanien alles, um es außerhalb der Grenzen zu halten. Jordanien ist daher seit Jahren ein sicheres Land für Reisende. Auch wenn Jordanien ein sicheres Land im Nahen Osten ist, solltest du dich dennoch darauf einstellen einen Kulturschock zu erleben.

Übernachtung

Wie oben bereits erwähnt bist du mit einem Mietauto am besten bedient, um von Unterkunft zu Unterkunft zu reisen. Generell gibt es Unterkünfte in Jordanien wie Sand in der Wüste. Umso erfreulicher ist es, dass du tolle Hotels und Apartments zu sehr fairen Preisen buchen kannst. Wir empfehlen dabei erneut Booking, wo wir die günstigen Unterkünfte gefunden haben. Das Angebot von Airbnb war dagegen eher mager und im Vergleich hatten wir bei den Booking stets ein Frühstück inklusive gehabt. Da die Zeit am Morgen meist nur für ein kurzes Mahl reichte, waren wir sehr froh diesmal nicht kochen zu müssen. Vor allem weil das Frühstück in Jordanien meist echt klasse war und erschreckend vegetarisch daher kommt.

Ausrüstung

Wanderschuhe, Trinkflasche, Regenjacke, Pullis, Sportkleidung, Taschenlampe, Kamera. Hier sind gute Schuhe wie auch bei unserem Ausflug in die Dolomiten, eine der wichtigsten "must haves" in eurem Koffer.
Es gibt natürlich auch in Jordanien immer wieder Leute, die die Wüstenstadt Petra und das Gebirge besuchen und dabei bewaffnet sind mit Nike's. Du wirst in den meisten Fällen auch mit normalen Sneakern vorankommen, jedoch wird es dann schnell zur rutschigen und gefährlichen Angelegenheit.

Beste Reisezeit

Frühjahr und Herbst

Facts

Besorge dir den Jordan pass vor deiner Reise! Der Jordan pass ist eine smarte Anschaffung, da hier nicht nur die 40 JD (ca. 50 €) fürs Touristenvisum bei der Ankunft entfallen, sondern auch zig Attraktionen wie der Eintritt nach Petra mit abgedeckt sind.

  • Über 40 Attraktionen des Landes werden hier bereits abgedeckt inklusive Petra, Wadi Rum, Jerash, Amman, Madaba und vieles mehr
  • Den Jordan pass erhältst du ab 90 €. Die drei Pakete unterscheiden sich nach den gewünschten Besuchstagen in der Wüstenstadt Petra (1, 2 oder 3 Tagesticket)
  • Hier findest du die offizielle Seite zum Jordan pass wo du problemlos dein Wunschpaket vorab buchen kannst

Und das Abendteuer beginnt…

Tag 1: Dead Sea - Totes Meer

Nach unserer Ankunft in Amman wurden wir zu unserem Mietauto gebracht, welches wir über Check24 gebucht hatten. Hier ging auch bereits der erste Kulturschock los, denn obwohl die Menschen friedlich ihren Alltag bestreiten erinnern die teils leeren und kaputten Gebäude am Straßenrand an zig Kriegsfilme. Durch die hitzige Situation am Gazastreifen wurden zudem auch Kontrollpunkte mit Militärpräsenz aufgestellt nahe der Grenze zu Israel was nicht gerade für förderlich war um sich wohl zu fühlen. Die Kontrollen gingen dabei stets problemlos und sehr unaufgeregt von statten, wodurch wir uns überraschenderweise nach einigen Kontrollen eher sicher gefühlt haben. Im Hotel angekommen haben wir dann zum ersten Mal das schiere Ausmaß vom Toten Meer gesehen. Die stille auf dem Wasser sowie die "tote" Landschaft rund um Dead Sea tragen absolut bei die Faszination zu wecken. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass das Ufer mehr als 400 m unter dem Meeresspiegel liegt und somit der tiefste Punkt der Welt ist.

Für freie Unterkünfte am Toten Meer solltest du am besten bei Booking schauen.

Tag 2: Dead Sea, Wadi Mujib & Wadi Rum

Am zweiten Tag starteten wir unseren Tag mit dem langersehnten Bad im Toten Meer. Das es hier salzig wird war klar jedoch waren wir sehr überrascht, dass der Sand am Strand sowie die Bojen im Wasser komplett mit Salzkristallen bedeckt sind. Der Salzgehalt in normalen Meeren beträgt etwa drei Prozent wobei das Tote Meer hingegen über 30 Prozent bietet.

Daher ist es absolut ratsam weder einen Schluck Wasser zu nehmen noch etwas davon in die Augen zu kriegen. Und vor allem - rasier dich nicht bevor du ins Wasser geht. Das erste Reinfallen in das schwerelose Wasser war unglaublich! Logischerweise haben wir so etwas noch nie zuvor erlebt. Es ist wahrlich nicht möglich unterzugehen und die Beine werden regelrecht nach oben geschleudert, wenn man versucht eine Kerze im Wasser zu machen. Entspannt im Wasser zu floaten und dabei ein Buch zu lesen ist also tatsächlich und ohne jegliche Anstrengung machbar.

Nach dem Frühstück was für eine gesamte Familie gereicht hätte sind wir zum nächsten Ziel aufgebrochen - Wadi Mujib.

Wadi Mujib

Oh boy das war ein absolutes Highlight auf der gesamten Reise! Im Nachhinein waren wir sehr verwundert wie wenig wir dann doch über Wadi Mujib gelesen haben, denn dies sollte ein absolutes must see auf deiner Reise durch Jordanien sein. Der Eintritt ist hier mit 21 JD recht hoch aber absolut Lohnenswert. Du brauchst hier weder einen Guide noch einen speziellen Time Slot. Du musst lediglich zum Wadi Mujib Erlebniszentrum fahren, wo du nach Bezahlung deine Schwimmweste erhältst. Ich empfehle dir eine kleine Water Bag mitzunehmen, um Handy und co. zu verstauen, denn du wirst definitiv nass.

Der Anblick auf die tiefen Schluchten in den Wadi (bedeutet Tal oder Flusslauf) ist schlicht atemberaubend. Es ist beinahe unmöglich sich bei der Tour zu verlaufen, da man lediglich dem Wasser folgen muss und am Ende wieder den gleichen Weg zurück nimmt. Das Wasser wird hier jedoch zunehmend stärker, desto eher man zum finalen Wasserfall gelangt.

Die Strecke dort hin beinhaltet kleinere Schwimmpassagen sowie Klettereinheiten, die jedoch nie ernsthafte Probleme bereitstellten. Eine gewisse Körperliche Fitness sollte aber dennoch mitgebracht werden, da sonst der immer stärker werdende Wasserstrom gefährlich werden kann. Beim Wasserfall angekommen machten wir eine kurze Pause hinter dem strömenden Wasser und begutachten die Aussicht.

Der Rückweg geht dabei deutlich schneller da wir uns teilweise auf den Rücken legen konnten und durch die Strömung uns einfach aus der Schlucht befördert haben lassen. Generell solltest du ungefähr 2 Stunden für den Hauptweg einplanen. Wie du siehst ist Wadi Mujib so besonders, weil es nicht nur wunderschöne Schlucht mit Wasserströmen, sondern auch körperliche Aktivität verbindet und es so zu einem echten Abenteuer macht.

Nach unserem Abenteuer in Wadi Mujib sind wir über den King's Highway Richtung Wadi Rum aufgebrochen. Wir empfehlen dir dringend diesen Highway zu nehmen, da er nicht nur sicherer sondern auch noch unfassbar eindrucksvoll ist. Der Abschnitt umfasst auch normale Straßenabschnitte jedoch verliert sich schnell in den Bergen von Jordanien die sehr imposant sind. Alleine für diesen Abschnitt und das alleinige durchfahren hat sich das Mietauto schon bezahlt gemacht. Für die Reise von Wadi Mujib bis hin zum Wadi Rum Village solltest du ca. 4 Stunden einplanen.

Wadi Rum

Das Wadi Rum Village ist das letzte Dorf, wo du dich mit Essen, Trinken etc. ausstatten kannst. Außerdem ist dies meist der letzte Ort wo du Empfang haben wirst in Wadi Rum. Alle typischen Camps in Wadi Rum snd nämlich in der Wüste. Hier solltest du also unbedingt vorher mit deinem Camp in Wadi Rum abklären, wann du genau beim Village sein solltest. Wir wurden beim Village von unserem Camp Inhaber Madhi abgeholt, woraufhin er uns mit einer wilden Fahrt ins Camp gebracht hat. Wir können euch hierbei das Camp empfehlen, da es außer den klassischen Bedouin Hütten auch exklusivere Varianten anbieten mit einem traumhaften Ausblick auf die roten Sanddünen. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Camp gingen wir etwas durch die Dünen spazieren und bestaunten den Sternhimmel.

Für freie Unterkünfte in Wadi Rum solltest du am besten bei Booking schauen.

Tag 3: Wadi Rum

Einen der schönsten Views am Morgen hatte ich wohl in Wadi Rum. Da ich bereits im Vorfeld wusste, dass es hier traumhaft sein soll war meine Vorfreude auf den ersten Morgen riesig! Insbesondere weil wir im Camp bei Dunkelheit angekommen sind und es kaum Lichtquellen gibt konnten wir kaum etwas erkennen wo wir uns eigentlich befinden. Selten bin ich mit so viel Freude vor meinem Wecker aufgewacht und konnte es kaum glauben. Diese Aussicht war der Wahnsinn und das alles ohne jeglichen Störquellen und absoluter Ruhe. Auch das hier kein Empfang herrscht trägt zur zusätzlichen Idylle bei. Außerdem hat es den positiven Effekt gehabt, dass wir uns mit zig Leuten aus allen Nationen beim Frühstück ausgetauscht haben.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Tasche für die gebuchte Tagestour. In unserem Camp mussten wir bereits im Village die gewünschten Touren besprechen und direkt bezahlen. Wir entschieden uns für die gängstige Tour was einen Tagestrip auf einem Jeep durch die Wüste beinhaltet. Hier werden vor allem bekannte Filmlocations sowie beeindruckende Felsformationen gezeigt.

Wir entschieden uns dabei alles vom Dach des Jeeps zu bestaunen, um absolutes Adventure Feeling aufkommen zu lassen. Obwohl wir zig Pausen hatten mit vielen Stops verging der Tag wie im Fluge. Es ist wirklich schwer hier "das" Highlights zu benennen, da alles wie eine andere Welt erscheint und wirklich besonders ist. Beim Anblick auf die vielen Bubble Camps, welche umzingelnd sind vom Roten Sand und surrealen Felsformationen, wird außerdem schnell klar, warum der Ort oft als Kulisse für Hollywood Blockbuster wie "Der Marsianer", "Star Wars" und "Dune".

Außerdem ging es durch eine ähnliche Schlucht wie im Wadi Mujib nur diesmal ohne Wasser und deutlich kürzer aber nicht weniger beeindruckend. Was diese Schlucht so besonders macht sind die vielen Wandmalereien aus vergangener Zeit. Als wir aus der Schlucht gekommen sind haben wir noch eine Pause gemacht in einem Lokalen Shop, wo wir Tee angeboten bekommen haben und die Möglichkeit hatten "echte" Souvenirs zu kaufen. Wer auf der Suche nach gewöhnlichen Magneten und Postkarten ist wird hier wenig fündig. Alte Öllampen oder Tote Skorpione findest du hier jedoch in zig Varianten.

Als wir gingen machte sich der Ladenbezitzer ebenfalls auf den nach Hause Weg natürlich Wadi Rum typisch auf einem Kamel. Generell muss ich sagen, dass ich im Vorfeld viel negatives gehört habe was den Umgang mit Tieren in Jordanien betrifft. Hier teilt sich meine Meinung aber stark. In Wadi Rum sahen die Kamele wirklich super aus und wurden gehalten wie gewöhnliche Haustiere mit viel Auslauf. Falls du also unbedingt eine Tour auf einem Kamel machen möchtest dann bitte mach dies nur Wadi Rum. Alles was Tiere betrifft egal ob Kamel oder Maultier sollte dagegen in Petra unter allen Umständen gemieden werden.

Der letzte Stopp auf der Agenda war ein Lagerfeuer mitten in der Wüste wo wir erneut Tee bekamen und in unserer Runde mit allen Leuten das erlebte Revue passieren lassen während die Sonne langsam in der roten Wüste untergeht. Ein weiteres wirklich magisches Erlebnis auf der Reise. Generell muss ich sagen, dass ich selten so tolle Touristen auf einer Reise kennengelernt haben wie in Jordanien. Als die letzten Strahlen der Sonne verglühten ging es wieder Richtung Camp für uns, wo auch bereits nach kurzer Zeit das Abendessen bereit war. Besonders spannend ist, dass das Essen in ein Sandloch gesteckt und danach wieder vergraben wird, wo es dann für mehrere Stunden vor sich hin gart.

Tag 4: Wadi Rum

Nach einem erneut wundervollen Sonnenaufgang in der Wüste ging es für uns zum Hauptzelt, wo wir uns beim Frühstück von einigen Gästen verabschieden mussten. Viele Touristen kommen nach Wadi Rum nämlich für nur eine Nacht und jeder mit dem wir gesprochen haben empfand das als zu wenig. Wir können selbst aus eigener Erfahrung sagen wie froh wir waren zwei volle Tage in der Wüste verbringen zu können. Da viele Gäste nun entweder zur Jeep Tour oder zum Kamelreiten gebracht werden, wurde es schnell sehr leer im Camp. Wir fragten uns, ob unser Plan für den Tag wirklich eine so gute Idee war. Tatsächlich wollten wir nämlich die Wüste auf einige Faust bzw. per Fuß erkunden und waren dafür zum Glück auch bestens vorbereitet. Sonst wäre diese Idee wohl zügig nach hinten losgegangen. Bewaffnet mit Sonnencreme, viel Wasser und Hut gingen wir also einfach drauf los. Bereits nach kurzer Zeit sahen wir in der Ferne eine Herde von Kamelen friedlich an uns vorbeiziehen, was ein wahrlich schöner Moment war.

Generell sind die vielen Berge in Wadi Rum sehr gut zu besteigen und bieten jedes Mal einen herrlichen Anblick über die rote Wüste. Ein richtiger Life Saver war hier meine Garmin GPS Uhr, die uns den Weg zurück zeigte. Ohne funktionierendem Google Maps, vielen Sandhügeln und noch mehr Sonne wäre sonst unser Rückweg das perfekte Intro für einen Survival Film. Meine Garmin Uhr zeigte uns aber glücklicherweise problemlos durchs GPS Tracking den Weg den Weg zurück. Wir haben den Tag in der Wüste also nur mit Wandern und paar Hiking-Einheiten verbracht und können dies auch weiterempfehlen, solange du gut ausgestattet bist. Generell ist es aber natürlich auch nicht verkehrt einfach eine zweite Tour im Camp zu buchen. Für das perfekte Abenteuer, wo wir alleine durch die Wüste geschritten sind, war dies aber genau richtig! Nach dem üblichen Abendessen mit diesmal deutlich mehr Gesang und Tanz am Lagerfeuer ging für uns ins Bett.

Tag 5: Petra - die geheimnisvolle Felsenstadt

An unserem letzten Morgen im Camp realisierten wir, dass die unglaubliche Zeit im Camp sich dem Ende zu neigt. Wir hätte im Vorfeld niemals gedacht, dass uns Wadi Rum so gut gefallen wird. Nach dem wir uns also von allen Mitgliedern verabschiedet haben ging zurück in Richtung Zivilisation, wo wir das erste Mal nach 3 Tagen wieder Internet hatten. Erschreckend wie schnell man sich daran gewöhnen kann seine Zeit nur in der Natur zu verbringen und das digitale Leben hinter sich zu lassen. Einen Lichtblick hatte der Abschied jedoch und dieser war - Petra. Nach einer erneut spannenden Fahrt durch die Berge Jordaniens sind wir nach ca. 2 Stunden in unserer neuen Unterkunft angekommen. Unsere Unterkunft hieß "Petra Desert Dream Hotel", welche wir erneut über Booking am günstigsten gebucht haben. Das absolute Highlight ist hier nicht die tolle Aussicht auf die Berge sondern der herzliche Host Baker mit dem wir noch immer im Kontakt stehen. Als wir unsere großen Taschen gegen unsere kleinen Rucksäcke eingetauscht haben ging es auch schon los Richtung Visitor Center. Nach einer schnellen Fahrt von knapp 7 Minuten fanden wir auch schon ein Parkplatz direkt beim Eingang, wo wir mit unserem Jordan Pass schnell reingekommen sind. Gleich zu Beginn wurden wir vermehrt angesprochen von den Einheimischen, die uns etwas andrehen wollten. Da wir bereits im Vorfeld gelesen hatten, dass dies häufiger auftaucht in Petra sind wir entweder kommentarlos dran vorbeigegangen oder haben schlicht "no šukran" gesagt. Durch die hitzige Situation im Nahen Osten konnten wir wiederum von profitieren die Schluchten mit nur wenigen Menschen teilen zu müssen. Generell kann ich nur erneut drauf hinweisen nicht zu den Hauptzeiten im Sommer nach Jordanien zu reisen, da es A viel zu heiß ist und B ist es dann auch noch zu voll.

Da wie wahrscheinlich für viele Reisende in Jordanien Petra und vor allem das legendäre Schatzhaus zum Hauptargument für die eigentliche Reise zählt, war es auch bei uns der Fall. Umso aufgeregter war ich also also es immer tiefer in die Schluchten ging und wir hinter jeder Ecke das Schatzhaus erwartet haben. Nach ca. 2 Kilometern war es dann endlich so weit und wir konnten unseren eigenen Augen nicht trauen. So etwas Majestätisches haben wir noch nie gesehen und das obwohl wir stets den Vatikan in Rom bis zum Himmel gelobt hatten. Die ganzen Details an der Fasse und die Tatsache dass das gesamte Monumenten tief in einen Berg gebaut wurde und sogar einen Keller hat machen alleine das Schatzhaus zu einem Weltwunder. Zusätzlich kamen wir gerade zur richtigen Zeit, da die Schlucht in der wir uns befanden recht kalt und düster war und das Schatzhaus wiederum von der Sonne fast schon göttlich angestrahlt wurde.

Kleiner Tipp - wenn du wie wir und viele anderen Touristen zu den berühmten Fotospots möchtest solltest du dich erneut nicht von den Einheimischen bequatschen lassen. Diese Spots sind nämlich mit Leichtigkeit selber zu finden und können teilweise in 2 Minuten erreicht werden. Für den bekannteste Spot musst du nach der Schlucht nach rechts gehen, wo du einen kleinen Zaun findest mit einem Eingang. Diesen musst du nun für wenige Meter folgen woraufhin du schließlich bei der Platform ankommst. Oben angekommen wirst du darum gebeten einen Tee oder Kaffee zu kaufen, um auf die finale Klippe gehen zu dürfen. Da der Preis gering und der Tee stets lecker war in Jordanien haben wir schnell eingewilligt.

Nach unserem kurzen Fotopause ging es für uns auch schon weiter, denn wir wollten natürlich mehr als "nur" das Schatzhaus sehen. Auch wenn wir im Vorfeld oft gelesen hatten, dass Petra deutlich größer ist als man oft denkt, waren wir dennoch sehr überrascht wie groß die Stadt ist. Auf dem Hauptweg wirst du links und rechts immer viele alte Monumente und Höhlen aus der vergangener Zeit sehen können, die wirklich atemberaubend sind und dich in die dichte Atmosphäre eintauchen lassen.

Wenn man dem Hauptweg folgt wird man am Ende zum ebenfalls sehr bekannten Monument "The Monastery" gelangen und kehrt von dort aus wieder um. Wir haben uns jedoch dazu entschlossen dies für den nächsten Tag zu planen und stattdessen die vielen anderen Wege zu erkunden. Besonders gefallen hat uns dabei der Al-Khubtha Trail gefallen, welcher zu jeder Zeit traumhafte Aussichten über die Landschaft bietet und einem zu guter Letzt mit einem weiteren Blick auf das Schatzhaus belohnt. Hier gibt es ein kleines Café, wo wir bei einer weiteren aber leckeren Tasse Tee einen unglaublichen Anblick genießen konnten. Da wir hier erst gegen 17 Uhr waren hatten wir das Glück komplett alleine dort sitzen zu können was zur abenteuerlichen Stimmung selbstverständlich beigetragen hat.

Als es dunkel wurde haben wir uns langsam auf den Rückweg gemacht, wo wir in den Innenstadt von Wadi Musa ein Abendessen hatten zum Niederknien. Generell kriegst du in Jordanien ein hervorragendes Essen, wenn du etwas auf die Google Rezensionen schaust. In Petra und Umgebung sind die Speisen verglichen mit Amman, der Hauptstadt aber deutlich teurer. Da Petra natürlich der Selling Point in Jordanien ist, macht das aber natürlich Sinn. Wir haben pro Person ca. 16€ pro Mahllzeit mit Getränk gezahlt was absolut in Ordnung ging. Bei einem Alkoholfreien Bier (Alkohol findet ihr in Jordanien kaum) haben wir das Erlebte, wie so oft in Jordanien mit strahlendem Lachen Revue passieren lassen.

Für freie Unterkünfte in Petra solltest du am besten bei Booking schauen.

Tag 6 : The Monastery & Petra by Night

An Tag 6 ging es für uns wieder recht früh hoch am Morgen. Mit einem gepackten Rucksack stiegen wir also ins Auto und fuhren zum Visitor Center von Petra, wo wir erneut problemlos parken konnten. Da wir am ersten Tag in der Wüstenstadt Petra hauptsächlich beim Schatzhaus und Umgebung waren, stand für den 2. Tag das Kloster bzw. the Monastery auf der Agenda. Wir gingen also erneut durch die tiefen Schluchten von Petra und erhielten auch an diesem Tag einen mystischen Blick auf das Schatzhaus. Auch wenn wir bereits viel Zeit dort verbracht haben wurde dieser Anblick nie selbstverständlich und war schlicht atemberaubend. Nach dem wir wieder auf dem Hauptweg unterwegs waren sind wir immer mal wieder nach links und rechts abgebogen, da man die ganze Zeit an verschiedenen alten Ruinen vorbeiläuft. Besonders gefallen hat uns dabei die kleine Kirche, welche durch ein Erdbeben kaputt ging. Da Petra erst vor 200 Jahren wieder entdeckt wurde sind bis heute noch viele unentdeckte Schätze und Ruinen im Sand versteckt. Dadurch konnten wir bei der Kirche Mitarbeiten dabei beobachten, wie sie sorgsam den Boden der alten Kirche mit kleinen Pinseln langsam freilegten.

Generell ist es sehr interessant das Petra als Touristenattraktion noch recht jung ist. Erst in den 1920er-Jahren begann man mit archäologischen Ausgrabungen, und erst dann wurde es als bedeutende Touristenattraktion erschlossen. Der Hintergrund dieser späten Entdeckung ist ebenso faszinierend wie kurios: Petra galt sage und schreibe 1200 Jahre lang als verschollen. Es dauerte bis zum Jahr 1812, bis diese antike Stadt für Europa wiederentdeckt wurde – und das durch einen Schweizer, der sich als Araber verkleidet hatte und behauptete, ein Scheich zu sein. Diese ungewöhnliche Anekdote verleiht Petra einen zusätzlichen mystischen Charme, und die Geschichte der Wiederentdeckung fügt einen weiteren fesselnden Aspekt zu dieser wirklich einzigartigen Touristenattraktion hinzu.

Nach dieser kleinen Ausgrabung ging es diesmal für uns recht gradlinig zum Monastery. Auch hier kann ich nur sagen, dass wirklich niemand die angebotene Reittiere als Gefährt nach oben nehmen sollte. In Petra sind die Zustände der einzelnen Tiere teilweise erschütternd und sollten keines Falls von Touristen supportet werden. Der Weg zum Monastery ist ein Abenteuer für sich, da nicht nur über 800 Stufen auf dich warten sondern auch Traumhafte Aussichten. Oben angekommen mussten wir ähnlich wie beim Schatzhaus erstmal Inne halten - ein unfassbarer Anblick.

Ich hätte nicht gedacht, dass das Kloster bzw. Monastery mich so begeistern wird. Diesmal sind es nicht nur die vielen Details die noch immer sehr gut zu erkennen sind, sondern die schiere Größe dieses Monuments. Außerdem ist man umgeben von einem tollen Bergpanorama mit vierlei weiteren View Points. Einen Viewpoint können wir dabei besonders empfehlen - hierfür musst du lediglich dem Schild "Best View in the World" folgen. Ich weiß nicht, ob es die beste View in meinem Leben war, jedoch ist diese Aussicht in meiner Top 10 gelandet.

Uns hat dieser Ort so gut gefallen, dass wir nicht nur einen Tee bei der Aussicht genossen haben, sondern auch eine größere Pause mit Snacks gemacht haben. Nach dieser wohlverdienten break ging es für uns langsam wieder den Berg herunter, wo die 800 Stufen bereits auf uns gewartet haben. An diesem Tag bleiben wir nicht zum Anbruch der Dunkelheit, sondern gingen etwas früher wieder zur Unterkunft, da an dem Abend Petra by Night auf uns gewartet hat.

Petra by Night

Für dieses Spektakel solltest du unbedingt im Kopf haben, dass dies nicht jeden Tag stattfindet! Petra by Night findet jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag statt und beginnt um 20:30 Uhr beim Visitor Center von Petra. Die Tickets können direkt beim Eingang und sollten definitiv vorher gekauft werden. Der Eintrittspreis für Petra by Night beträgt dabei 17 JD, wobei Kinder unter 10 Jahren haben freien Eintritt haben. Auch wenn der Preis nicht wirklich günstig ist hatten wir einen faszinierenden Abend gehabt, denn alleine der Weg zum Schatzhaus ist mit vielen Lichtern dekoriert und sorgt bereits für einen einzigartige Stimmung.

Beim Schatzhaus angekommen mussten wir, wie so oft in Jordanien, inne halten und bestaunten den Anblick. Obwohl wir das Schatzhaus während der 2 Tage zig Mal gesehen und bestaunt haben ist es bei Nacht und den Lichtern eine noch mystischere Stimmung. Als wir unseren Platz erhielten, ging es nach kurzen Momenten mit der Vorführung weiter. Eine richtige Show solltest du hier nicht erwarten, da lediglich zu Beginn etwas über Petras Geschichte erzählt wird, gefolgt von mehreren Musikeinlagen. Die Musik hat uns nicht wirklich umgehauen, jedoch lebt das Event auch total davon in diese antike Welt einzutauchen. Leider hatten wir das Pech gehabt neben einer Gruppe zu sitzen, die sehr Laut war und somit etwas von der Magie genommen hat. Nichtsdestotrotz würde ich Petra by Night jedes mal wieder machen!

Tag 7: Berg Nebo & Amman

Am letzten vollen Tag in Jordanien ging es für uns wieder in Richtung Norden. Da wir wieder zurück nach Deutschland von Amman aus fliegen haben wir die Hauptstadt für den letzten Tag aufgehoben. Glücklicherweise lag auf dem Weg nach Amman aber noch ein weiteres kleines Highlight auf dem Weg und zwar der Berg Nebo. Dieser Berg ist nicht nur ein Berg mit schöner Aussicht, sondern ein historisches Schwergewicht. Denn die Gegend um den See Genezareth, das Jordantal und den Berg Nebo ist reich an biblischen Geschichten und hat bis heute religiöse Bedeutung. Der Berg Nebo ist nämlich der Ort, wo Moses starb und ist somit besonders wichtig. Außerdem bedeutend ist die Erwähnung im Alten Testament, wie Moses Gottes Stimme am Berg Nebo hört, das Land Kanaan betrachtet und so das Heilige Land symbolisiert. Außer einer Kirche und Gedenkstädte gibt es nicht wirklich viel zu sehen auf dem Berg, jedoch war dieser Ort allein schon wegen der religiösen Bedeutung für uns ein Highlight.

Auf dem Berg Nebo gibt es ein kleines Lokal, wo wir erstaunlich gut gegessen haben. Nach der Stärkung ging es für uns zum letzten Stop auf unserer Reise - die Hauptstadt Amman.

Amman

Willkommen in Amman – einer Stadt, die Geschichte atmet und ist eine der ältesten bewohnten Städte der Welt. In den labyrinthartigen Gassen treffen uralte Ruinen auf pulsierende Märkte & Shops. Diese Stadt, geprägt von einer reichen kulturellen Vergangenheit und gleichzeitig im Wandel der Gegenwart, lädt ein zu einem fesselnden Abenteuer. Gerne hätten wir selbst noch einen weiteren Tag in Amman gehabt, um z.B. zur antiken Ruinenstadt Jerash zu fahren. Apropos fahren - mit dem eigenen Mietauto um und durch Amman zu navigieren ist wohl ein Abenteuer für sich. Mach dich mit felsenfester Überzeugung dafür bereit einige Schweißperlen zu verlieren, während durch die Straßen färhst. Gerade da Amman sehr viele Hügel besitzt, wäre es im Nachhinein deutlich angenehmerer gewesen ein Automatik-Auto zu haben. Als wir einen Parkplatz vor unserer Unterkunft gefunden haben, sind wir auch direkt los gegangen um die viele Straßen zu erkunden. Dabei landeten wir wie viele Touristen schnell bei Hashem.

Das Hashem ist eher ein Street-Food-Erlebnis als herkömmliches Restaurant und lädt definitiv nicht zum "gemütlichen Verweilen" ein – die charmante Plastiktischdeckenromantik grüßt herzlich. Doch wie so oft, findet man das beste Essen dort, wo die Einheimischen auf Plastikstühlen Platz nehmen. Also keine Scheu – probier die vielen Gerichte auf der Karte! Selten haben wir so gut, so viel und so günstig gegessen.

Am nächsten Morgen sind wir erneut durch die Straßen geschlendert und bemerkten auf Google Maps, dass die Rainbow Street gleich ums Eck ist. Denn nur wenige hundert Meter von der Innenstadt von Amman entfernt, erstreckt sich die Rainbow Street im historischen Stadtteil Jabal. Sie wird dabei als eine der schönsten Straßen Ammans gepriesen und gilt zudem als das moderne, urbane Zentrum der jordanischen Hauptstadt. Hier findest du also zahlreiche trendige Restaurants, Cafés, Kunstgalerien, Rooftop-Bars und angesagte Geschäfte. Uns gefiel die Gegend sehr auch wenn zu dieser Zeit am frühen Vormittag noch nicht alle Läden aufhatten. Besonders cool ist dabei, dass der Stadtteil Jabal recht hoch liegt und wir immer wieder schöne Viewpoints hatten, um Amman in seiner wuseligen und doch schönen Pracht zu sehen.

Für freie Unterkünfte in Amman solltest du am besten bei Booking schauen.

Unsere Reise durch Jordanien war eine unvergessliche Entdeckungsreise durch eine faszinierende Welt voller kultureller Schätze, atemberaubender Landschaften und gastfreundlicher Menschen. Von den majestätischen Felsen von Petra bis zu den endlosen Weiten der Wüste Wadi Rum – Jordanien hat uns mit seiner zeitlosen Magie und Vielfalt in den Bann gezogen.

Am Ende dieser Reise blicken wir auf eine Woche voller Abenteuer, kultureller Erlebnisse und persönlicher Entdeckungen zurück. Jordanien, das Land der biblischen Geschichten und der vergessenen Städte, hat sich als eine wahre Perle des Nahen Ostens entpuppt. Wir verlassen dieses faszinierende Land mit Herzen voller Erinnerungen und einem Versprechen, dass diese Reise in eine vergessene Zeit nicht das Ende, sondern der Anfang weiterer Abenteuer ist! Wir schließen dieses Kapitel unserer Reise mit einem Lächeln, einem Hauch von Wüstensand und dem Echo der Geschichten, die uns Jordanien erzählt hat. Bis zum nächsten Abenteuer – Danke, Jordanien! 🇯🇴

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